Schule und Bauernhof 2023
„Das Mitleben im Jahreslauf mit Tier und Natur macht unsere Arbeit so schön und vielfältig!“
Es hat schon Tradition, dass eine Abordnung der Mieminger Bäuerinnen jährlich die Zweiterler der VS Barwies besucht, um die Kinder mit wechselnden Themen rund um die Landwirtschaft zu informieren. Ortsbäuerin Barbara Spielmann kam mit Schwester Doris Krug und die beiden hatten einiges im Gepäck. Diesmal wurde der Kürbis in den Mittelpunkt gestellt.
Nach einem allgemeinen Gespräch über unsere Lebensmittel, woher sie stammen und wo sie gekauft werden können, wurden wichtige Qualitätsmerkmale genauer unter die Lupe genommen (Bio vom Berg, Tiroler Speis von Bauernhand, EU-Bio-Logo, Qualität Tirol, AMA Gütesiegel). Auf verschiedenen Produkten aus einem Einkaufskorb konnten die Kinder dann genau diese kleinen Logos und Erkennungsmerkmale suchen. Darauf sollen wir beim Einkauf besonders achten und dadurch mithelfen, dass die Qualität und Wertschätzung unserer Erstversorger, der Bäuerinnen und Bauern, gewährleistet bleibt.
Auch das regelmäßige Einkehren bei Hofläden in der Region kann fest dazu beitragen. An dieser Stelle ein großes Danke an die vielen fleißigen Hände, besonders auf unserem Plateau, die unermüdlich schaffen, dass wir alle gut und gesund leben können!
Mit viel Anschauungsmaterial wurde uns der Kürbis als vielfältige Feldfrucht und Saisongemüse vom Anbau bis zur Ernte und Verarbeitung zu Kernöl schmackhaft gemacht.
Abschließend gab es für alle dann eine leckere Suppe zum Verkosten und natürlich mit Kernöl und Kürbiskernen zum Garnieren. Herzlichen Dank, Barbara und Doris, für euren Besuch -stellvertretend für alle Bäuerinnen-, für die Mitbringsel und euren Einsatz um nachhaltige und heimische Produkte!
Kurze Zeit später sind wir auch der Einladung von Barbara gefolgt, den Spielmann-Hof (Wille-Hof) zu besichtigen. Im Unterricht haben wir zum Thema Bauernhof und Milchverarbeitung schon einiges erarbeitet. Rund um die Erntedankzeit haben die Kinder der 2. Klasse auch Brot gebacken und mit „selbstgeschüttelter“ Butter bestrichen.
Bauer Martin begann seine Ausführungen mit dem Jahreskreislauf der Natur und den dazu anfallenden Arbeiten. Aber gerade das sei es auch, dieses „Mitleben“ mit Tier und Natur, das seine Arbeit so schön und vielfältig mache- trotz aller Schwierigkeiten und ständiger Einsatzbereitschaft abends und morgens beim Melken. Martin: „Ich weiß auch nie, was mich alles erwartet. Jeder Tag ist anders. So ist es umso wichtiger, dass auch der Zusammenhalt in der Familie da ist, weil alle diese täglichen Herausforderungen mittragen.“ Besonders, wenn Gäste - so wie bei ihnen- Urlaub am Bauernhof machen und auch der Hofladen mit Milch, Eiern und Joghurt betreut werden will.
Er zeigte uns seinen „Kindergarten“ mit Kälbern, Milchkühen, Kalbinnen, Goaßln und Hennen. Im Stadl gewannen wir Einblicke zur Fütterung mit Heu und Korn und lernten, dass es kein Abfallprodukt gibt, alles wird zweckdienlich weiterverwendet. So wie der Mist und die Gülle, die mit ihren Nährstoffen die „hungrigen“ Wiesen und Äcker wieder anreichern.
Martin freut sich, wenn die Arbeitsgeräte bald alle wieder sauber, geschmiert, gut eingewintert und für den Frühling dann wieder startklar sein können.
Wir konnten staunen, fühlen, streicheln, riechen und bei einer abschließenden Jause einen Teil der Fülle schmecken, die uns die Bauern schenken.
Danke, Martin, für deine Zeit, deine Erklärungen und deine Arbeiten das ganze Jahr über!
(Susanne Kniepeiß)